Münze | Münzen – Begriffserklärung und geschichtliche Informationen

Eine Münze ist eine zumeist runde Scheibe aus Metall auf deren Oberfläche eine Werteinheit (Nominalwert) einer bestimmten Währung geprägt ist. Münzen dienen als Tauschobjekte um den Handel mit Waren und Dienstleistungen zu vereinfachen und ermöglichen es außerdem erwirtschaftete Werte aufzubewahren. Die Herausgabe von Münzen ist ein exklusives Privileg des Staates und entstand aus dem sogenannten Münzregal, dem alleinigen Recht eines Herrschers (König, Herzog, Fürst u.a.) die Münzwährung für bestimmtes Gebiet prägen zu dürfen und damit die Geldpolitik (wie z.B. die Geldmenge) zu kontrollieren. Daher tragen Münzen häufig das Wappen oder Symbol des Gültigkeitsgebietes auf der Rückseite und eine Abbildung des Kopfes des jeweiligen Münzherren auf der Vorderseite.

Historisch gesehen entsprach der auf die Münze aufgeprägte Währungswert (zum Zeitpunkt der Ausgabe) immer genau dem Gegenwert der Menge an Metall aus dem die jeweilige Münze besteht. Der Wert des Metalls wiederum wird durch seine Seltenheit und durch den Aufwand dieses Metall zu suchen, zu fördern und zu raffinieren bestimmt. Über viele Jahrtausende Münzgeschichte hat sich hierbei die Verwendung der Edelmetalle Gold für hochwertige Münzen, Silber für mittelwertige Münzen und Kupfer für geringwertige Münzen bewährt. Der Grund dafür ist die hohe Wertbeständigkeit dieser Metalle, welche auf die Münze übertragen wird und ihr einen "inneren Wert" verleihen. Damit ist der Wert einer Edelmetallmünze unabhängig gegenüber von Entwertungen der aufgeprägten Währungseinheit. Denn der Wert von Währungen ist stark abhängig von der Geldpolitik des jeweiligen Landes und demzufolge immer Schwankungen unterworfen.

Es gab in der Geldgeschichte immer wieder Versuche von den zu jeweils Herrschenden den inneren Wert einer Münzwährung durch "Münzverschlechterung" zu manipulieren und zu inflationieren, indem beispielsweise Goldmünzen oder Silbermünzen einer bestimmten Währungseinheit mit einem immer höheren Anteil von Kupfer legiert wurden. Die erfolgreichste Manipulation allerdings trat mit der Einführung des Papiergeldes ab ca. 1860 ein, indem bedrucktes Papier per staatlichem Dekret zu Münzgeld erklärt wurde. Da das Volk aus praktischen Gründen diese neue Form des Geld akzeptierte, brauchte es nur noch weitere 100 Jahre um weltweit auch dem umlaufenden Münzgeld den inneren Wert komplett zu entziehen.

Diese Entwicklung wurde ermöglicht durch die ausschließliche Verwendung von geringwertigen Industriemetallen (Nickel, Stahl, Aluminium u.a.) zur Münzprägung, deren Wert deutlich unterhalb der Wertigkeit der auf der Münze aufgeprägten Währungseinheit liegt. Ihren Wert erhält das heutige umlaufende Münzgeld nur aufgrund einer staatlichen Garantie, indem der jeweilige Staat erklärt eine bestimmte Menge von Gold zu besitzen (Goldreserve), welche den aufgeprägten Wert rechtfertigten soll. Damit besitzt die heutige Umlaufmünze zwar noch immer ihre Funktion als Tauschobjekt, als Wertaufbewahrungsmittel über einen längeren Zeitraum ist sie jedoch denkbar ungeeignet, da sie ohne inneren Wert (wie auch das Papiergeld) einer ständigen, schleichenden Entwertung (Inflation) ausgesetzt ist und jederzeit vom jeweiligen Staat für ungültig und damit als wertlos erklärt werden kann.

Für den kleinen Teil der Weltbevölkerung, der die Tatsache erkennt, dass das Geldsparen mit staatlichem Geld ohne Inflationsschutz über einen längeren Zeitraum (mehr als 10 Jahre) zwangsläufig ein Verlustgeschäft ist, gibt es heutzutage sogenannte Bullionmünzen bzw. Anlagemünzen (und auch Anlagemedaillen) zu kaufen , die in relativ kleiner Auflage auf Edelmetallen wie Gold, Platin, Palladium und Silber geprägt werden. Diese Münzen sind zum Teil offizielles staatliches Münzgeld, das wie das reguläre Umlaufmünzgeld zum Einkaufen verwendet werden kann. Allerdings übersteigt der Metallwert aufgrund der Inflation den aufgeprägten Wert (Nominalwert) der jeweiligen Währung meist schon einige Jahre nach deren Ausgabe. Aufgrund ihres inneren Wertes können diese Bullionmünzen nicht staatlich inflationiert oder gar entwertet werden und sind deshalb bestens zum werterhaltenden Sparen geeignet.